Wirtschaftspolitik in der Schule – Klasse 8d diskutiert mit Frau Blatzheim-Roegler, MdL

Frau Blatzheim-Roegler hat als Schulpatin des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ die Klasse 8b der IGS Morbach besucht. Als netten Gruß brachte sie den Schülerinnen und Schülern schöne Zimmerpflanzen mit. Die Klasse von Frau Dochow und Herr Nykiel freute sich über das Kommen. Diesmal ging es jedoch nicht um das Projekt sondern um den Standort Morbach und die Frage ob das Leben im ländlichen Raum attraktiv ist. Im Gesellschaftslehreunterricht hatte sich die Klasse mit Standortvorteilen und -nachteilen der Region beschäftigt. Als wirtschaftspolitische Sprecherin ihrer Fraktion musste sich die Landtagsabgeordnete den Fragen der Schülerinnen und Schüler stellen. Natalie eröffnete das Gespräch und fand es auffällig, dass man in Städten häufig höhere Löhne hat als auf dem Land. Dann würde sie nach der Schule doch lieber in die Stadt ziehen. Frau Blatzheim-Roegler gab hier zu Bedenken, dass in Städten auch das Leben insgesamt teurer sei. So seien beispielsweise die Wohnkosten auf dem Land viel günstiger. Deswegen bräuchte man in Städten häufig ein höheres Gehalt. Sie sagte aber auch, dass man das Lohngefälle nicht verallgemeinern könnte. Auch auf dem Land gäbe es viele Firmen die sehr gute Gehälter zahlten. Schließlich müssten die Unternehmen auf dem Land für Mitarbeiter auch attraktiv sein. Die Schülerinnen und Schüler waren sich im weiteren Verlauf der Diskussion einig, dass mehr Freizeiteinrichtungen für Morbach sehr schön wären. Kino, Theater, Eishalle oder Hallenbad gibt es leider nicht vor Ort. Frau Blatzheim-Roegler konnte den Wunsch nur zu gut verstehen, schließlich würde dadurch die Freizeitqualität sehr steigen. Und das würde wiederum die Attraktivität des Standortes erhöhen. Geregelt würde so etwas aber vom Markt und in Städten sei die Nachfrage nach Kino oder Theater einfach höher, weil hier mehr Menschen wohnen würden. Die Schüler sollten aber auch sehen, dass der Wald, die schöne Natur und die gute Luft auf dem Hunsrück Lebensqualität ausmache. Auf die Frage von Emma, wie man Morbach dann attraktiver machen könnte, antwortete die Abgeordnete, dass Morbach bereits recht attraktiv sei. Sie würde sich aber wünschen, dass Morbach wieder eine Zugverbindung hätte. Dies könnte die Region im Tourismus unterstützen und auch den Einwohnern eine schnelle Verbindung ins Rhein-Main-Gebiet gewähren. Hier gäbe es bereits Planungen und Aktivitäten, aber ob es einmal gelingen würde, konnte sie leider nicht sagen. Auf Klaras Nachfrage, ob denn nicht auch eine bessere Busverbindung möglich wäre, erläuterte Frau Blatzheim-Roegler das neue ÖPNV-Konzept des Landes, das eine bessere und häufigere Bustaktung zum Ziel habe. Aber wie mit allem in der Politik, bräuchte auch so ein Prozess Zeit bei der Umsetzung, bis die Wirkungen und Verbesserungen überall zum Tragen kommen würden. Spannend wurde das Gespräch noch einmal, als Daniel sich nach dem Standortvorteil des Flughafens Hahn für den Hunsrück erkundigte. Frau Blatzheim-Roegler erklärte die aktuelle Problematik des Flughafens Hahn, welche man bei vielen regionalen Flughäfen beobachten könne. Da Billigflieger mittlerweile auch von großen Flughäfen starten würden, lohne sich für viele Urlauber nicht mehr die teilweise weite Anreise in den Hunsrück. Ein Standortvorteil wäre aus ihrer Sicht dann gegeben, wenn sich um den Flughafen herum Unternehmen ansiedeln würden, die auch unabhängig von Flugverkehr attraktive Jobs in zukunftsträchtigen Gewerben anbieten würden.

Nach der ungewöhnlichen Schulstunde musste Frau Blatzheim-Roegler dann schnell weiter, um wieder Politik zu machen.