Hektik im Nervenzentrum der IGS Morbach – nicht mit Edeltrud Bauer

Frau Bauer, ich hab den Bus verpasst! Edeltrud, wo sind die Klassenlisten? Frau Bauer, können Sie für mich mal beim Busunternehmen nachfragen? Frau Bauer, könnten Sie mir sagen….. Es klingelt das Telefon: „IGS Morbach, Bauer.“
Edeltrud Bauer könnte eigentlich 8 Arme und mindestens 3 Köpfe mit vielen Augen und Ohren gebrauchen, sie arbeitet in der Schaltzentrale der Schule. Aber anstatt im Chaos die Nerven zu verlieren, bleibt sie ruhig, beantwortet geduldig alle Fragen und kümmert sich um Formulare, Anträge, Akten und Unterlagen, Nachweise , Listen, Abrechnungen, Zeugnisunterlagen…. Sowohl Schülerinnen und Schüler, aber auch alle Lehrkräfte und Schulleitung können sicher sein, bei Frau Bauer gibt es Rat oder manchmal einfach nur ein offenes Ohr für die vielen kleinen und manchmal auch großen Sorgen in der Schule. Immer merkt man, sie behält den Überblick und ihr macht die Arbeit Freude.
Im Jahre 1989 beginnt sie als Sekretärin an der Hauptschule Morbach und arbeitet mit allen bisherigen Schulleitern der Hauptschule und IGS Morbach zusammen, was bei unterschiedlichen Führungsstilen sicher eine enorme Flexibilität erfordert. Sie kennt alle und es ist auch erstaunlich, an wie viele Namen von Schülerinnen und Schülern sie sich noch erinnert, bedenkt man, dass mittlerweile schon die übernächste Generation zur Schule kommt.
Angefangen hat Edeltrud Bauer noch in einem Büro ohne die heutige Technik. Handschriftlich wurden alle Schülerlisten geführt, die Statistik festgehalten, mit der Schreibmaschine und den Tipp-Ex-Blättchen zur Korrektur die Texte geschrieben. Als dann der Computer die Schreibmaschine ablöste, arbeitete sie sich ein und nutzte die Vorteile der Technik, was nicht immer einer Zeitersparnis gleichkommen muss.
In einer Feierstunde wurde Edeltrud Bauer nun in den Ruhestand verabschiedet. Schulleiter Stefan Philippi hatte sich etwas Besonderes einfallen lassen. Er verlas eine Verbalbeurteilung, wie sie an der IGS zu den Zeugnissen üblich ist und jeder Schüler hätte sich gewünscht, dass seine Verbalbeurteilung auch einmal so ausfallen würde. Edeltrud Bauers Eifer, überragende Gewissenhaftigkeit, Warmherzigkeit, Ruhe und Besonnenheit, ihr Organisationstalent, Zuverlässigkeit und ihre Loyalität u.a. hob Philippi lobend hervor und gab ihr die allerbesten Wünsche für den mehr als verdienten Ruhestand mit auf den Weg.
Konrektor Peter Geisenhainer erinnerte an die Zeit, als er an der Schule in Morbach seinen Dienst begann und an die herzliche Aufnahme und Unterstützung von Edeltrud Bauer. Sie sei ihm nicht nur Arbeitskollegin sondern auch gute Freundin gewesen und mit einem Zwinkern fügte er hinzu, dass zu Weihnachten auch mal ein Paar selbstgestrickte Socken auf dem Tisch lagen.
Auch Landrat Gregor Eibes hatte es sich nicht nehmen lassen, Edeltrud Bauer für ihren großen Einsatz seine Anerkennung auszusprechen und bedankte sich herzlich für ihre Arbeit in den vielen Jahren.
Ebenso konnte sich die „gute Seele“ großer Wertschätzung der Lehrerschaft erfreuen, die in einer „Bauer-Revue“ ihre Lebensstationen mit musikalischen Beiträgen untermalte und ihr zum Abschied eine CD zusammengestellt hatte, auf der nicht nur die Schulglocke und das Telefonklingeln zu hören war, sondern viele Sätze der Lehrkräfte und aus der Schülerschaft: „Frau Bauer, könnten sie bitte…..“