Eltern- Informationsabend an der IGS Morbach

Logo ElternbildungEnde September fand an der IGS Morbach wieder ein Eltern-Informationsabend statt, diesmal zum Thema „Wo fängt eigentlich Mobbing an?“. Dr. Marie-Christine Kees vom Schulpsychologischen Beratungszentrum Wittlich definierte Mobbing als eine Gewaltform, bei der negative Handlungen von einem oder mehreren Tätern gegen eine Person gerichtet werden. Das Mobbing erfolge dabei regelmäßig und über einen längeren Zeitraum. Erscheinungsformen von Mobbing sind beispielsweise körperliche oder verbale Handlungen wie andauerndes Anrempeln oder Drohen oder auch Verhaltensweisen wie Ausgrenzen oder Gerüchte streuen. Eine Erscheinungsform sei das Cybermobbing, bei dem moderne Kommunikationsmittel (z.B. WhatsApp) gezielt zur Beleidigung eines Opfers genutzt werden.
Mobbing, so Dr. Kees, werde häufig von einem großen Schweigen begleitet. Opfer und Täter sprechen nur selten darüber. Deshalb sei die Dunkelziffer bei Mobbing sehr hoch.
Die Frage war nun, woran Eltern dann erkennen können, dass ihr Kind gemobbt wird?
Hat Ihr Kind immer häufiger Kopf- oder Bauchschmerzen oder leidet es an Schlafstörungen? Reagiert es plötzlich überempfindlich gegenüber Kritik oder zeigt es eine erhöhte Reizbarkeit? Hat es keine Lust mehr auf Hobbys und trifft sich immer weniger mit Freunden? Dies alles können Anzeichen sein, so Dr. Kees. Kinder und Jugendliche, die gemobbt werden, ziehen sich häufig zurück und vermeiden Situationen, in denen sie ihren Mobbern ausgesetzt sein könnten. Schulangst bis hin zum regelmäßigen Schulschwänzen können die Folge sein.
Was kann man tun? Am allerwichtigsten sei es, das Schweigen zu brechen und mit dem Kind im Gespräch zu bleiben, dem Kind Hilfe und Unterstützung anzubieten und ggf. die Schule zu kontaktieren. Vermieden werden sollten Anrufe bei Eltern von Mobbing-Tätern, denn das könne die Situation noch verschärfen. Schulsozialarbeiterin Kerstin Wroblewski, die diesen Abend organisierte, sieht in Mobbing ein Gruppenphänomen, das alle angeht. Deshalb sei es wichtig, Aufklärungsarbeit zu leisten und gemeinsam daran zu arbeiten, Mobbing zu vermeiden bzw. zu beenden.