Im Einsatz für Menschenrechte und Akzeptanz

(aus: Trierischer Volksfreund, 14.12.2012)

Die Integrierte Gesamtschule und Realschule plus Morbach ist gestern offiziell zur „mitarbeitenden Unesco-Projektschule“ ernannt worden. Damit wird ihr Einsatz für Umwelt und Menschenrechte sowie gegen Armut gewürdigt.

Schülerinnen zeigen beim Festakt eine Turnvorführung (links). TV-Fotos (2): Hannah Schmitt
Anton V. Wyrobisch, Landeskoordinator der Unesco-Projektschulen (rechts), überreicht Sebastian Mertes, Stefan Philippi und Simone Weber die Urkunde.

Morbach. Ein neuer Status für die Integrierte Gesamtschule Schule (IGS) und Realschule plus Morbach: Seit gestern ist sie offiziell „mitarbeitende Unesco-Projektschule“ – ein Erfolg, über den Schulleiter Stefan Philippi sehr stolz ist. Mehr als zwei Jahre hätten die Schüler und Lehrer nun daran gearbeitet, sagt er. Damit ist sie eine von 15 Schulen in Rheinland-Pfalz, die diesen Namen tragen. In Deutschland sind es insgesamt etwa 200 Unesco-Projektschulen, weltweit mehr als 8000.
Das wurde gemeinsam mit den Schülern im Festsaal der Baldenauhalle groß gefeiert: Die Schulband gab Lieder zum Besten, die Schüler des Schwerpunkts Sport wirbelten in Flugrollen, Rädern und Saltos über die Bühne. Einige Schülerinnen der achten Klasse tanzten und wieder andere erzählten von den Projekten, die die Jugendlichen mitgestalten. Auch Bürgermeister Andreas Hackethal und die Landtagsabgeordnete Bettina Brück waren vor Ort, um den Schülern für ihr Engagement zu danken.
Doch was bedeutet es, Unesco-Projektschule zu sein? Die Schule müsse sich den Zielen der Organisation verpflichtet fühlen, erzählt Philippi. Dazu gehören die Themen Menschenrechte verwirklichen, Armut bekämpfen, Umwelt bewahren und Anderssein akzeptieren, die im Unterricht und in Projektarbeiten vermittelt werden. „Dass dies notwendig ist, zeigen die Nachrichten, die uns aus den Krisengebieten täglich erreichen“, sagt Anton V. Wyrobisch, Landeskoordinator der Unesco-Projektschulen.

Für alle Altersstufen

An der IGS stehe das Projekt aber auf solidem Grund; die Entscheidungsprozesse würden von allen Gruppen getragen. Die Projekte laufen in allen Jahrgangsstufen: So lernen die Schüler der fünften bis achten Klasse Gerechtigkeit und Fairness im Klassenrat; die zehnten Klassen reisen zur Kriegsstätte ins französische Verdun, um die Konsequenzen von Krieg und Verletzung der Menschenrechte hautnah zu erleben. Zudem engagieren sich die Mädchen und Jungen für die Tafel, die Multiple-Sklerose-Stiftung und die Mali-Hilfe, der ein Scheck über mehr als 8000 Euro überreicht wurde.
Große Veränderungen erwartet der Schulleiter aufgrund des Status zunächst allerdings nicht. „Aber die Auszeichnung bestärkt uns darin, weiterzumachen“, sagt Philippi.

Er hofft zudem, dass sie hilft, Fördermittel für Projekte einzuwerben. Denn die Arbeit geht weiter: Die IGS möchte auch zur „anerkannten Unesco-Projektschule“ werden. Bewährt sie sich in den kommenden Jahren, kann die IGS laut Philippi diesen höchsten Status beantragen.
Die Schüler stehen auf jeden Fall hinter dem Konzept. Es sei eine gute Sache, weil „es dazu beiträgt, dass es an unserer Partnerschule in Afrika besser wird“, ist der 13-jährige Pascal Momper überzeugt. „Es ist was Schönes“, sagt auch Gina Gorges (14 Jahre). Beatriz Ferreira Da Silva (14) ergänzt: Es sei eine interessante Sache, die sie immer wieder freue.