Stufenfahrt nach Verdun

Am Donnerstag, 29.10.2016, fand für die Stufe 10 die jährliche Gedenkstättenfahrt zum Schlachtfeld von Verdun statt, wo sich vor 100 Jahren die französische und deutsche Armee in einem mehrmonatigen brutalen Stellungskrieg gegenüberstanden. Bei dieser Schlacht kamen mehrere Hunderttausend Soldaten ums Leben. Vor Ort konnten die Schülerinnen und Schüler hautnah erleben, unter welch unwürdigen Umständen die Soldaten sinnlos ihr Leben ließen. Das in diesem Jahr nach längerer Umbauphase neu eröffnete Memorial-Museum dokumentiert mit zahlreichen Exponaten und Geschichten schonungslos den Wahnsinn des Krieges. Im unweit des Memorial gelegenen Dorf Fleury-devant-Douaumont erzählen heute nur noch Gedenktafeln und Steine die Geschichte der totalen Zerstörung – ein viel zu hoher Preis für wenige Meter Landgewinn. Der Boden des Waldes um Fleury, in dem kein Baum, kein Strauch, kein Grashalm älter ist als hundert Jahre, zeigt sich auch heute noch zerfurcht von den Schützengräben und Explosionen der Granaten. Während des Rundgangs durch das Fort Douaumont konnten die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie die Soldaten das tägliche Leben unter erbärmlichen Umständen und dem steten Donner der Artilleriegranaten meistern mussten. Hier machte vor allem der „deutsche Friedhof“ – eine Wand, hinter der die fast 700 bei einer Explosion im Fort umgekommenen deutschen Soldaten eingemauert wurden – betroffen. Gegen Ende der Exkursion wurden der große Soldatenfriedhof mit seinen etwa 14.000 Gräbern sowie das Beinhaus, in dem diejenigen Toten ruhen, deren Gebeine man nach der Schlacht nicht mehr identifizieren konnte, besucht. Den Schülerinnen und Schülern wurde bewusst, welch enorme Bedeutung die europäische Idee hundert Jahre nach Verdun hat und dass es sich lohnt, auch in Krisenzeiten für Frieden und Verständigung einzustehen.

(Marco Schneider)