GRIPS Theater Berlin brachte Morbacher Schülern die Realität von Flüchtlingen nahe

Nach dem Kentern ihres überfüllten Flüchtlingsbootes können sich Jamila und Naisha aus Ghana auf eine Plattform retten, auf der auch ein Junge aus Afghanistan ausharrt. In Sichtweite von Europa, dem Kontinent, der menschenwürdige Arbeit, kostenlose Schulbildung, Menschenrechte und ein besseres Leben verspricht, erzählen die Gekenterten ihre Fluchtgeschichten.
250 Schüler der IGS und Realschule plus Morbach erfahren so, wie Schlepper die Not der Menschen und ihre Hoffnungen ausnutzen, wie Flüchtlinge in der Wüste zurückgelassen und Grenzen nur passiert werden können, wenn Schmiergeld bezahlt wird. Endlich im Kahn auf dem Mittelmeer werden sie von der Küstenpolizei Frontex, die Europas Grenzen sichern soll, gezwungen umzukehren, was am Treibstoffmangel scheitert. Andere, die es geschafft haben, leben zum Teil in hermetisch abgeriegelten Lagern oder frei, immer in der Angst vor der Abschiebung.
Uschi Moog, Fachlehrerin für Darstellendes Spiel/Theater an der IGS Morbach hat mit finanzieller Unterstützung des Festvalsterns Jugendtheater Rheinland-Pfalz das Ensemble engagiert: „Bedingt durch die politischen Veränderungen in den nordafrikanischen Staaten hört man nun öfter in den Nachrichten von den Tragödien im Mittelmeer. Im Theater geben die Schauspieler den Flüchtigen ein Gesicht und anhand der Einzelschicksale gelingt es, Jugendliche über die Problematik zu informieren und zu sensibilisieren.“
Die Gemeinschaftskampagne SOS for human rights vieler in der Flüchtlingsarbeit engagierter Organisationen appelliert mit diesem Stück an die Einhaltung der Menschenrechte. Die dreizehnjährige Chantal Zibell findet das Thema des Stückes wichtig, weil kaum einer wisse, was mit den Flüchtlingen passiert.“Wären die Ertrinkenden Europäer und man würde sie nicht retten, käme das unterlassener Hilfe gleich, ist es aber ein Bootsflüchtling, so drohen negative Konsequenzen wie etwa die Anklage wegen Schlepperei“, zieht ein Neuntklässler seinen Schluss.