Erasmus + Reisebericht Schüleraustausch auf Teneriffa

 

 

Freitag – Tag 7 

Obligatorische Pause zu Beginn des Tages. Dann Übergabe der Urkunden für die Teilnahme durch den Schulleiter, wobei jeder einzeln aufgerufen und fotografiert wird. Mein Gott das dauert…

Anschließend Abholen der Lunchpakete für das Mittagessen. Yay… Warum können wir nicht irgendwo frisch was holen?  Skeptischer Blick in die Tüte. Dorkas: „Was ist denn das?“ Anne freut sich: „Tortillas españolas“ Sebastian parkt sein Essen heimlich bei den zu viel angefertigten Paketen im Gepäckfach des Busses. Fahrt nach La Laguna zu einem MINT – Museum. Exponate zwar alle auf Spanisch erklärt, aber das ist zum Glück kein Problem. Sie sind fast alle zum experimentieren und selbsterklärend. Wir können dort Würfel und Pyramiden aus speziellen Formen bauen, die Funktionsweise eines Strudels testen, durch ein Spiegellabyrinth finden oder messen, wie schwer wir auf anderen Planten wären.

Dann geht es auf den Teide. Enge Straßen führen uns kontinuierlich in die Höhe. Die Landschaft ändert sich ständig. Erst grüne Wiesen und Bananenplantagen, dann Wälder, dann nur noch Gras und ab 2000m Höhe wächst fast nichts mehr. Dafür schimmert das Vulkangestein in allen möglichen Farben. Genau so stellt man sich Mordor vor. Apropos: Wir kommen an einem Filmteam vorbei. Gedreht wird: „Ringe der Macht Staffel 2“ .

Am Teide angekommen bleibt kaum Zeit das brillante Mittagessen zu sich zu nehmen. Theresa hat ihre Lektion am Vortag gelernt, folgt Sebastians Vorbild und isst lieber nichts.

Nun Gondelfahrt auf 3500m Höhe. Für Leute mit Platz- oder Höhenangst ist das eigentlich nichts. Trotzdem überwinden sich alle mitzukommen und werden mit einem tollen Ausblick belohnt. Es geht aber noch mehr. Die letzten gut 200 Höhenmeter müssen zu Fuß bewältigt werden. Da der Aufenthalt auf dem Gipfel begrenzt ist, bleibt dafür nur eine Stunde Zeit. Eine Stunde für 700m Wegstrecke klingt entspannt. Aber nicht in 3500m Höhe! Nach 18min hat Dorkas den Gipfel als Erste erklommen, dicht gefolgt von Sebastian. Erholung ist aber schwierig. Die Luft unfassbar dünn und die Schwefeldämpfe aus dem Krater machen es nicht besser! Alle Ankommenden werden freudig auf dem Gipfel begrüßt

Der Großteil der Gruppe schafft den kniffligen Aufstieg und wird mit einem unfassbaren Ausblick belohnt. Man kann problemlos fünf der sieben kanarischen Inseln sehen. Und dann ist da natürlich noch das unfassbare Gefühl: „Wir stehen auf der Kraterspitze eines 3718m hohen Vulkans!

Leider bleibt nicht viel Zeit den besonderen Moment zu genießen und wir müssen mit dem kniffligen Abstieg beginnen.

Danach geht es zurück in den Bus. Dort gibt es eine Folge „Schulradio mit Alberto“, dem spanischen Lehrer. Es werden Schüler und Lehrer über die Woche interviewt und mit Sendung musikalisch mit „99 Luftballons“ beendet. Denn: Das Lied macht Laune ist trotzdem aktueller denn je!

So endet der letzte gemeinsame Tag auf Teneriffa. Alle sind erschöpft aber glücklich.  Am Samstag beginnt in Teneriffa eine Hitzewelle. 28° im Schatten. Das hält uns aber nicht davon ab noch einmal shoppen zu gehen, bevor wir uns am Flughafen treffen. Dort gibt es einen tränenreichen Abschied nach einer tollen Woche! Viele Erfahrungen und Erlebnisse reicher steigen wir in den Flieger, um um Mitternacht in Luxemburg zu landen.

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Donnerstag  – Tag 6 

Start zur Küste 8:00. Spaziergang, Pause, Vortrag über die unterschiedlichen Wale vor Teneriffa, Spaziergang, Pause, Vogelpaar beobachten, Spaziergang, Pause, Blick auf und Info über Krabben – die männlichen sind natürlich schöner, werden dafür aber auch öfter gefressen. Unterwegs erstmalig ein Blick auf den Teide. Elin:“der sieht ja aus wie ein Vulkan“ – ist ja auch einer. Dann übernimmt Sebastian die Führung, um zügigen Schrittes zu einem Aussichtspunkt zu gelangen. Auf halbem Weg wird er von Anne zurückgepfiffen. Keine Zeit dafür, es geht zur Apnoeschule Pause machen. Danach gibt’s einen Erste-Hilfe-Kurs für Schildkröten und Informationen über die Gefahren der Umweltverschmutzung im Meer für die Meeresbewohner – natürlich auf Spanisch. Außerdem Gelegenheit zur Frühstückspause. Analie und Elin verpassen viele Pausen, da sie mit Anne im Auto unterwegs waren. Dann warten auf den Bus zurück zur Schule, um dort auf das Mittagessen zu warten.  Das wird aber erst nach Ankunft der Busse für den nächsten Programmpunkt fertig. Als das Essen fertig ist, schnell Pakete nehmen und ab in den Bus. Essen kann man das auch später. Oder besser nie… Theresa bereut ihre Entscheidung sehr.

Der eigentliche Plan von Sebastian geht jedenfalls gnadenlos schief: ersten Bus nehmen und in der gewonnen Zeit leckeres Essen am Hafen kaufen. Wir stranden aber an der Schiffstankstelle ewig weit von allen Geschäften entfernt. Dann geht’s auf ein Partyboot. Liegen zum Chillen in der Sonne, eine Tanzfläche in der Mitte oder nur Bänke im Schatten. Für jeden ist was dabei. Schon bald erste Walsichtung. Musik aus, Motor aus, jetzt Aussicht genießen. Diverse Walfamilien schwimmen gemütlich neben dem Boot. Dann Weiterfahrt auf der Suche nach Delfinen. Zuerst sehen wir eine Schildkröte, bald sind aber auch die ersten Delfine zu sehen. Einige springen sogar direkt neben dem Schiff aus dem Wasser. Wow.

So schippern wir ein paar Stündchen auf offener See. Auf der Rückfahrt gibt es noch Party auf dem Boot. Das ganze Schiff wackelt. Selbst die Crew ist von unserer Power überrascht. Alle machen mit – bis auf ein paar Erschöpfte, die Chillen und ein paar Kranke, die sich von Sebastian in der „Krankenstation“ umsorgen lassen – wir erinnern uns an das Mittagessen.

Im Hafen sind sich alle einig: Was ein toller Tag!

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Mittwoch- Tag 5

Erste Stunde: Sportunterricht. Dauert zwar 60 Min, aber nach 30 Min bewegt sich keiner mehr, obwohl die Schweden den Unterricht anleiten. Viele Deutsche schaffen aber nichtmal 10 Min. Elin, Analie und Silja weigern sich komplett mitzumachen, der Rest scheidet in den ersten Runden bereits aus. Danach Besichtigung von Adeje. Steilen Berg hochlaufen, dort erstmal eine halbe Stunde Pause. Dann Führung in einer Kirche. Dort lernen wir die spanische Art zu präsentieren kennen: Der Lehrer sagt den Schülern, was sie sagen sollen. Sie wiederholen das in ein Mikrofon, das wird dann von einer Dolmetscherin übersetzt. Als Schüler chillig. Sollte man in Deutschland auch so machen.  Anschließend Besichtigung einer Tomatenfarm. Sehr schönes Areal, das zu tollen Bildern einlädt.  Dann Frühstückspause. Sebastian geht mit Elin, Dorkas und Lara zum Essen kaufen. Als sie zurückkommen, wurde die Pause spontan beendet und es gibt Vorträge im Empfangssaal des Bürgermeisters. Die Mädels nehmen die Croissants mit rein, Sebastian bleibt draußen.

Nach den Vorträgen warten auf den Bürgermeister. Es werden Pläne zur Flucht geschmiedet: Ausziehen der „Schuluniform“, Abhauen und „zufällig“ am Strand wiedergefunden werden. Der Plan war dann aber doch zu heikel.  Nach 2h! kommt der Bürgermeister. Der ist wohl der König von Teneriffa, so wie der verehrt wird. Er spricht 5 Min, lässt sich beschenken und verschwindet dann wieder – Wow. Danach wieder Mittagessen und im Anschluss Beachvolleyball am Strand.

 

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Dienstag  –  Tag 4 

Start um 7:00 – für Sebastian und die schwedischen Lehrer – zum Tischetragen.

Treffen um 8:00 für alle. Beginn um 9:00, weil irgendwer verspätet ist. Die Vorträge kommen uns spanisch vor – wir verstehen kein Wort. Anne platzt fast vor Zorn! Sogar die Pause wird verschoben. Dorkas ist das egal: „Wir sind Deutsche, wir machen jetzt Pause!“

Nach den Vorträgen: Analie, Elin, Silja, Dorkas und Lara vom Schulradio interviewt: „Wie fandet ihr die Vorträge?“  Natürlich sagt man da aus Höflichkeit „gut“. Blöd war die nächste Frage: „Worum ging es?“ Mist. Keine Ahnung!  In der Pause wollen sich alle Brötchen kaufen, werden aber wieder auf dem Schulhof eingesperrt. Anne und Sebastian bestellen also für alle und füttern die Raubtiere durch den Zaun, denn die Lehrer kommen nicht rein und wir nicht raus. Nach der Pause spawnen Elin, Dorkas und Lara auf dem Mond. Der Rest macht diverse Interviews, Photos und Workshops: 3D drucken, Minecraft programmieren, Radiosendung aufnehmen, Legoroboter bauen und U-Boot mit Arduino konstruieren. Bei der nächsten Unterbrechung flüchten wir geschlossen auf den Balkon und fürchten uns vor dem Mittagessen.

Am Nachmittag fahren wir 40 min zum Strand, obwohl einer in der Nähe wäre. Spanier fangen im Bus an zu singen, statt sich über die Dauer zu ärgern. Heute gibt’s kein Volleyball dafür Shopping, Burger, Meer und Sonne!

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Montag –  Tag 3  

Treffen in der Schule – oder dem Gefängnis? Zäune, Hoftor, graues Gemäuer. Die Schuluniformen lassen die Schüler aussehen wie Schlümpfe – meint zumindest Lucy, die spanische Schülerin. Begrüßung durch den Schulleiter und dann Aktivitäten in Gruppen: Silja und Analie begannen ihre Filmkarriere als lachende Statisten. Fußball und Werwolf spielen –   Anne und Amy schlafen dabei ein, Sebastian und Emily chillen im Schatten. Legoroboter programmieren – voll kompliziert. Mittagessen, zur spanisch späten Zeit: Essen leider ungenießbar. Aber die Banane passt – ist ja auch auf der Insel zu Hause.  Anschließend geht’s an den Strand. Schwimmen, Beachvolleyball oder nur rumliegen. Theresa wird zum panierten Schnitzel. Jaimel bekommt Geburtstagslieder in spanisch, deutsch, englisch und chinesisch gesungen. So kann der Nachmittag (oder nach deutschem Verständnis Abend) enden.

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Sonntag – Tag 2

Siam Park: Treffen um 9:30. Fast alle pünktlich da. Einlass um 10, wir sind die ersten. Schnell zum „Strand“, Sachen wegschließen, eincremen und auf die Wasserrutschen. Perfekter Tag dafür. Kaum Betrieb, nirgends Anstehen. Nur an einer Rutsche klappt irgendwas nicht. Mehrfach bleiben Leute stecken und der heiße Rettungsschwimmer muss sich freimachen, hinterherrutschen und anschubsen. Bei uns erwischt es nur die Lehrer. Liegt es vielleicht am Gewicht, wer steckenbleibt?
Komischerweise können wir den Spaniern im Park kaum folgen. Wir kennen sie eigentlich nur schlendernd.  Anschließend trauen sich Svenja, Emily, Lara, Amy-Josefine, Anne und Sebastian sich auf die schnellste Rutsche Europas. 80km/h sind schon irre. Mittags haben wir bereits alle Rutschen getestet. Erstmal Pause.
Mittagessen bestellen wird zum Matheunterricht. Pommes, Burger, Soße, … alles muss einzeln bestellt werden und am Ende darf es maximal 15€ kosten. Verschenken will natürlich keine was, also wird das Essen zum Bezahlen teilweise hin und her getauscht, um die maximale Menge zu bekommen. Man merkt aber auch Matheschwächen: Silja verschenkt 8€, Analie und Elin vergessen die Salatsoße.

Nachmittags auf den Slowriver. Alle mit Zweisitzreifen ausgestattet um vermeintlich zu entspannen. Aber Sebastian löst eine Wasserschlacht aus, während er sich von Lara durch den Parcours ziehen lässt. Die Rundtour endet im Haifischbecken.

Abends sind alle hungrig, 18:00 ist für Spanier aber noch Nachmittag, also erstmal Shoppen, Sightseeing und erst um 22:00 Abendessen. Anschließend noch Party oder Jacuzzi.

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Samstag  – Tag 1

10:45 Treffen in Luxemburg. Flug 30min Verspätung. Die noch reiseunerfahrene Emily wäre erst fast nicht mitgekommen, da sie irgendein Papier statt des Persos vorlegt. Bei der Sicherheitskontrolle legt sie beinahe einen Striptease hin, da sie dachte, sie müsse sich komplett ausziehen. Svenja sieht scheinbar verdächtig aus und wird auf Drogen und Sprengstoff getestet.
Flug, lang: Horrorfilme, Serien, Schlafen, Mathegespräche und Bücher helfen Zeit rumzubekommen. Anne hat im Flieger eine ganze Reihe für sich alleine. Essen ist komisch. Ist das Hähnchenfleisch? Selbst Theresa schafft nur viereinhalb Portionen. Dazu gibt es Kuskus, irgendwie rot gefärbt. Sebastian und Svenja mögen das.
Koffer kommen alle schnell an – nur Alinas dauert ewig. Ist der verloren?
Lauter Empfang durch Gastschüler und Familien – nur am falschen Ausgang. Nach den erzwungenen Bildern geht es entweder in die Gastfamilien, zu Karnevalsveranstaltungen oder Fußballspielen. Abends Essen im Hard Rock Cafe, für manche geht es erst sehr spät nach Hause.