Auf den Brettern, die die Welt bedeuten

Schüler schnuppern Theaterluft vor und hinter den Kulissen
Schülerinnen und Schüler des Faches Darstellendes Spiel –Theater an der IGS Morbach hatten schon im Vorfeld Informationen zum Staatstheater Mainz gesammelt und waren nun gespannt, das Theater einmal von innen kennen zu lernen. Auf dem Programm stand als erstes der Besuch des Stückes„Wir alle für immer zusammen“, von Guus Kuijer, das 2002 den deutschen Jugendliteraturpreis erhalten hatte. „Ein humorvolles Stück übers Erwachsenwerden – mit Erwachsenen, die manchmal schlimmer sind als Kinder und einer kindlichen Heldin, die sich mit robustem Selbstbewusstsein und poetischer Phantasie eine schwierige Welt zutraut“ (Nominierung Deutscher Kindertheaterpreis 2008). Mit geschultem Blick erkannten die Theaterschüler die verschiedenen Theatertechniken, betrachteten interessiert den Bühnenaufbau und die Requisite und stellten fest, dass man sehr wohl ein packendes Stück spielen kann, ohne ein Übermaß an Ausstattung. Das Sofa als multifunktionales Objekt, das nicht nur Sitzmöbel, sondern auch Schultafel, Bett, Fahrzeug oder Stall sein kann, war ebenso geschickt eingesetzt, wie ein Kleidungsstück, das sich vom Kleid zum Rock, Oberteil oder Schleier verwandelte, je nachdem, in welche Rolle die Schauspielerin gerade geschlüpft war. Kiara Moseler bewunderte die Leistungen der Schauspieler, von einer Sekunde auf die andere jemand ganz anderes darstellen zu können und Sebastian Ehses fand es eine schöne Idee, Briefe auf Luftballons zu schreiben.
Im Anschluss hatten die Schüler die Gelegenheit, dem Theaterpädagogen Mirko Schombert Fragen zu stellen. Erstaunt waren alle, wie gering der Verdienst eines Schauspielers ist und wie wenig Zeit für Privatleben während der Saison bleibt. „Eigentlich lebt man von morgens bis abends im Theater, auch an den Wochenenden, morgens, mittags Proben, abends Aufführungen und dabei muss man 4-5 Rollen der verschiedensten Stücke abrufen können“, erklärt Schombert. Ein Bild von den unterschiedlichsten Berufen im Theater konnten sich die Morbacher Schüler dann beim Rundgang durchs Theater machen, Kostümschneider, Maskenbildner und  Bühnenbauern durfte man bei der Arbeit zusehen. „Die Prüfungsergebnisse der Maskenbildner haben mich besonders beeindruckt“, meinte Mara Böcker.
„Der Theaterbesuch und der Blick hinter die Kulissen gehört zum Fach Darstellendes Spiel dazu, doch leider gibt es für die Altersgruppe 13 bis 15 Jahre nicht immer ein passendes Angebot an Stücken“, bedauert Theaterlehrerin Uschi Moog, „aber in dieser Saison hatten wir Glück.“