Kurzweiliger Theater-Abend an der IGS Morbach

IMG_7885bearbBeim Theater-Abend  der IGS Morbach gelang es den Schülern zusammen mit ihrer Theaterlehrerin Uschi Moog einen Einblick in die Vielfalt des Wahlpflichtfaches Darstellendes Spiel- Theater zu geben.
Den Anfang des Theaterabends machte die Stufe 8 mit einer Aufführung im Schwarzlicht. Es schien, als schwebten die Objekte in der Luft, sie erschienen und verschwanden und immer wieder gab es neue Dinge zu sehen, die auf der Bühne tanzten. Besonders die Jüngeren unter den Zuschauern waren angetan von diesem Schauspiel und fragten neugierig, wie es möglich ist, dass man sich im Dunkeln orientieren kann und keinen Mitspieler dabei umstößt. Spieler Benjamin Schasny erklärt, dass genaues Timing, viele Proben und vor allem gute Teamarbeit notwendig sind, damit jeder auf der Bühne immer seinen Platz findet.
Mit ihrem Stück Besser SAM als ich!  brachten die Zehntklässler ein immer wieder aktuelles Thema auf die Bühne. Jeder will dazu gehören, niemand möchte von anderen ausgeschlossen, ignoriert oder verstoßen werden. Mobbing, ein Gruppenphänomen auf der Bühne zu zeigen, das jeden treffen kann, war die Aufgabe für die sieben Spieler. Wie ein Schmetterling sich aus seinem Kokon befreit, wanden sich die Spieler aus einer Folie heraus und trugen auf ihren Shirts die Namen der Figuren, die sie in dem Stück vorstellten. Da gab es Chris, der großspurig über seine Karriere berichtete oder Lilli mit ihrem Sauberkeitsfimmel, Maddy, die sich von den Eltern zerrissen fühlte und Robb, der von seiner Clique verachtet wird. Mila erzählte anschaulich von  ihrem „perfekten Leben“ und Luna suchte Trost über eine unerfüllte Liebe in der Musik. Josie versuchte, mit der Enttäuschung über ihre Freundin zurechtzukommen und Flora hatte Angst mit ihrer Mutter zu reden. Auch wenn die Jugendlichen eine Fassade aufgebaut hatten und SAM zur Steigerung ihres Selbstwertgefühls herhalten musste, so äußerten am Ende alle ihre Ängste. Und was ist aus SAM geworden, den/ die niemand vermisst, wenn er/sie nicht mehr da ist? In der Pause zeigte sich, dass es der Gruppe gelungen war, Fragen aufzuwerfen und Gespräche anzustoßen. Mit wenig Requisiten und einem minimalen Bühnenbild wurde das Thema auf einem hohem Niveau umgesetzt, meint Julia Petry und auch die Idee, den Rollenwechsel durch ein Shirt und eine typische Haltung zu realisieren, war gelungen. Die jungen Schauspieler haben sehr glaubwürdig gespielt,  haben jede Figur mit feinen Charakterzügen versehen, sodass man als Zuschauer immer wieder kurz hinter ihre Maske blicken konnte.
Den Abschluss fürs Herz bildeten die jüngsten Spielerinnen mit ihrer Collage Wolke7. Zuerst gab es die Auseinandersetzung, wer denn  diesmal einen Jungen spielen muss, da im Jahrgang 7 nur Mädchen das Fach belegt hatten. Mit Hilfe der entsprechenden Kostüme, die von Lisa Simon genäht worden waren, schlüpften die Spielerinnen in ihre Rollen und brachten mit der Befragung, was typisch ist für Jungen und Mädchen das Publikum zum Lachen. Auch der Arztbesuch, der bei der Operation, die Ursache der Beschwerden zeigte, sorgte mit den fliegenden Herzen für Überraschung. Die Fee Lamour machte einen traurigen Frosch oder Schmetterling glücklich, das Kompliment über die Sommersprossen allerdings verfehlte sein Ziel. Die lebende Lampe und andere kleine witzige Einfälle sorgten für  viele Lacher im Publikum, was es den jungen Spielerinnen natürlich nicht einfach machte, ihre Bühnenpräsenz zu halten. Für Renate Lenz-Tutchings, die die Siebtklässlerinnen kennt, war es eine Wonne ihnen zuzusehen.  Sie sah ein Sprühen in deren Augen, es sprühte Energie und Begeisterung für den Erfolg ihrer eigenen Leistung. Auch andere Lehrkräfte unter den Zuschauern waren überrascht, nehmen sie viele ihrer Schülerinnen im täglichen Unterrichtsgeschehen doch eher zurückhaltend wahr und freuten sich über deren Mut, auf einer Bühne vor Publikum aufzutreten.
Auf die Frage, wie solche Szenen entstehen, erklärt Moog: “Zu Beginn des Schuljahres wird im Unterricht erst einmal gemeinsam nach einem Thema oder einer Theaterform gesucht, die für die jeweilige Gruppe von Interesse ist. Nach der Schulung unterschiedlicher Theatertechniken entwickeln die Schüler selbst kleine Szenen und zeigen sich gegenseitig ihre Ideen. Aus diesem Materialpool wird dann jeweils ein Entwurf zusammengesetzt und mit den Gruppen ausprobiert. Dabei wird verworfen, ergänzt oder umgeschrieben bis endlich das Konzept steht, das bei den Proben dann doch immer weiter entwickelt wird.“
Ein besonderer Dank gilt unseren Hausmeistern, Franz Hemm und Oliver Marx für sämtliche Auf-und Abbauten und Leon Stein (Klasse 8), der sich innerhalb von einem Tag eingearbeitet und als Techniker selbstständig für die richtige Beleuchtung und Musikeinspielung gesorgt hat.